Für uns Erwachsene ist Honig ein leckeres Naturprodukt, warum sollte aber in der Babynahrung Honig vermieden werden?
Bei der Verarbeitung von Honig können Bakterien, namens, Clostridium Botulinum (lat. botulus: Wurst; der Erreger wurde erstmals aus Schinken isoliert und untersucht), die ein ein Nervengift, das Botulinumtoxin bei ihrer Vermehrung bilden. Clostridien sind obligate Anaerobier, sie können also nur unter Sauerstoffausschluss leben und sich vermehren. Deswegen kommen sie auch häufig in Konserven vor, z.B Gemüsekonserven, da sie Bodenbewohner sind und ubiquitär vorkommen. Geringe Mengen sind für uns Erwachsene nicht schädlich. Bei Babys unter einem Jahr allerdings, kann bei einer Darmbefallung im schlimmsten Fall durch eine Atemlähmung der Tod eintreffen.
Wie wirkt das Gift?
Das Botulinumtoxin (stärkste bekannteste Bakterientoxin) verhindert die Präsynaptische Ausschüttung des Transmitters Acetylcholin, der für die Signalübertragung von Nervenzellen zu den Muskeln zuständig ist. Dieses kann je nach Menge des Gifts zu einer Lähmung führen. Bei einem Lebensmittelbotulismus kommt es in der Regel zu Übelkeit und Erbrechen, abdominelle Krämpfe, Diarrhoe, sowie zu Doppelbilder und Mundtrockenheit.
Wirkung bei Babys
Babys reagieren bei einem Botulinumbefall in der Babynahrung mit Honig äußerst empfindlich, sodass es sogar zu einem plötzlichen Tod kommen kann. In dem Erwachsenen Darm befinden sich sehr viele verschiedene Darmkulturen, die dem Clostridium Botulinum wenig Chance zum Vermehren und Überleben bieten. Nur in wirklich hohen Mengen kann eine Lebensmittelvergiftung durch ihn entstehen. Da Babys noch kein ausgereiftes Darmsystem mit all den Kulturen besitzen, hat das Bakterium hier ein leichtes Spiel.