Unsere erste Flugreise mit unserem 14 Monate alten Kleinkind, Baby, wie wir noch gerne sagen, war rundum gelungen.
Den Abend vor dem Flug setzte sich der Kleine in die Koffer und spürte die positive Stimmung. Trotz des frühen Aufstehens (5 Uhr morgens) war er gut gelaunt und teilte dies jedem auf dem Weg und im Flughafen mit. Er bemerkte gar nicht die kleine Aufregung, die sich in mir breit machte je näher wir unserem Flug kamen. Ich hatte vorher schon viel im nach Tipps im Internet geschaut und Freunde befragt, wie wir ihm den Druckausgleich beim Starten und Landen möglichst beschwerdefrei gestalten können.
Das bedeutet:
- bei nicht mehr gestillten Kindern die Trinkflasche geben (das heißt auch für die Zeit auf dem Flughafen nicht viel zu trinken geben, um den Durst zu steigern)
- wenn das Kind keinen Durst hat, den Schnuller reichen und darauf achten, dass er beim Nuckeln schluckt
- eine halbe Stunde vorher Nasentropfen geben, bei Erkältung – da ich keine offensichtlichen gesundheitlichen Beschwerden bei meinem Sohn feststellen konnte, bin ich einen Tag vor Abreise mit ihm zum Arzt gegangen, um ihn dort die Ohren und die (noch kaum vorhandenen) Nasennebenhöhlen untersuchen zu lassen. Die Doktoren konnte nix feststellen, sodass ich auf die Nasentropfen vor dem Flug verzichtete
Weiter allgemeine Tipps zum Fliegen mit Baby/ Kind:
- Flug nicht in die Aktivphasen der Kinder legen
- möglichst früh einchecken, um in der ersten Reihe sitzen zu können, denn dort gibt es mehr Platz
- wenn diese schon besetzt sind, fragen, ob man einen Platz neben sich unbelegt lassen könne, um mehr Handlungsfreiheit zu haben
- eine Babyschale mitnehmen für kleinere Babys, falls man nicht in der ersten Reihe sitzt, denn dort gibt es ein Babybassinet, der bis zu 11Kg nutzbar ist
- der Buggy muss i.d.R. erst kurz vorm Flug abgegeben werden, wenn man ihn doch vorher aufgeben muss, gibt es einen Leihbuggy von der Fluggesellschaft
- das Lieblingsspielzeug kann ungemein ablenken, aber auch der Sitzgurt kann eine positive Ablenkung geben
- Wechselkleidung und wichtige Medikamente, sowie Essen im Handgepäck verstauen, falls die Koffer später eintreffen – für babyflaschen
Abflug
Als wir unseren Buggy vorm Flieger abgaben und unsere Plätze in der 5.ten Reihe einnahmen (die vorderen Reihen werden für Familien und ältere Leute freigehalten), bekamen wir einen Babygurt. Leider war die Größe nicht zu verstellen, sodass unser Sohn leicht aus diesem Gurt schlüpfen konnte. Zum Glück war er müde, sodass er es sich bequem auf meinem Schoß (in Flugrichtung schauend) machte. Ich fragte gleich nach einem Kissen für meinen Rücken, um die fast 3 Stunden mit Kind auf dem Schoß ohne Verrenkungen zu überstehen.
Die freundlichen Stewardessen von AirBerlin verteilten kleine Babypakete mit Ököwindeln, Feuchttücher, Trinkflaschen und Lätzchen, die mein Sohn sehr spannend fand und alles andere ausblendete – wir hielten Schnuller und Trinkflasche parat.
Als wir starteten, erreichte meine Aufregung seinen Höhepunkt, sodass ich meinem Sohn, der schon 1,5 Stunden nix mehr getrunken hatte, zu schnell seine Flasche anbot. Wir waren gerade erst abgehoben, als er schon fertig mit dem Durstlöschen war – also gab es dann schnell den Schnuller. Ich ermutigte ihn in den nächsten Minuten immer wieder zu nuckeln, indem ich auf den Schnuller klopfte oder ihn gar knapp rauszog.
Alles kein Problem, dachte sich mein Kleiner und streckte nach 5 Minuten die Arme aus, um es sich gemütlich zu machen und schlief sorgenfrei ein.
Ankunft in Alicante
In Alicante angekommen, holten wir unseren reservierten Mietwagen ab und machten uns auf den Weg nach Altea, ca 70Km vom Flughafen Alicante entfernt. Dort trafen wir unsere Vermieterin unseres Ferienapartments, welches wir für 8 Tage gebucht hatten. Dieses ist direkt am Strand, ruhig gelegen, mit Balkon, ohne laute und unangenehme Hotelgäste, die bis in die Abendstunden Radautz machen – also ideal mit Kleinkind. Ja, in mancherlei Hinsicht, ist man etwas eingeschränkter mit Kind. Ein Hotel, welches nicht speziell für Familien ausgelegt ist, wo also das Babyfon unnutzbar ist, man abends nur auf dem Zimmer hocken kann, wo man auch noch leise sein muss, wenn das Kind in einem Zimmer schläft; das war nix für uns.
Also ab in die Ferienwohnung, abends schön bei Kerzenlicht und spanischen Rotwein auf den riesigen Balkonsitzen, das Rauschen des Meeres im Hintergrund, ja, das hat genau unseren Geschmack getroffen.
Mit Mietwagen an der Costa Blanca
Mit dem Mietwagen die Costa Blanca erkunden, stellte sich ebenso als hervorragend heraus. Der Kleine schlief während der Autofahrten und war wieder hellwach als wir am Ziel ankamen, so bekam er alles Wichtige mit. Unsere Verpflegung bestand aus Landestypischen Produkten, die uns allen sehr gefiel. Paella, schwarzer Reis und viele Meeresfrüchte. Mein Kleiner kam so richtig in den Genuss von Garnelen, die er jedes Mal mit großer Freude in sein Mund schob.
Nach 8 erlebnisreichen und erholsamen Tagen fuhren wir zurück zum Flughafen nach Alicante, wo unser Flug um 20 Uhr starten sollte (dann wenn unser Kleiner ins Bett geht). Wir checkten 2 Stunden vorher ein und hatten diesmal Glück in der ersten Reihe sitzen zu können. Uns wurde das Babybassinet angeboten, welches wir unbedingt auch ausprobieren wollten. Es ist jedoch eher für jüngere Kinder gedacht, denn unser Sohn füllte die Länge komplett aus, obwohl noch lange nicht die maximale Gewichtsgrenze erreicht war und er auch nicht unbedingt groß ist. Trotzdem bekam er vom Flug nix mehr mit und schlief auch noch weiter als wir ausstiegen und auch letztendlich zu Hause ankamen – bis morgens um halb acht. Er ließ sich keineswegs von seinem normalen Rythmus herausreißen – wunderbar.
Home sweet home
Als er den nächsten Morgen wach wurde, stutze er doch ein wenig und konnte es gar nicht glauben wieder zu Hause zu sein. Ich setzte ihn auf den Boden, wo er dann ca für 5 min saß und sich umschaute. Erst dann sprang er auf und machte sich auf den Weg zu seinem Spielzeug – da merkten wir, dass nun auch er wieder zu Hause angekommen ist. Am gleichen Tag noch richteten wir sein eigenes Zimmer her, damit er sich nicht wieder an die alte Situation gewöhnte, mit uns in einem Zimmer zu schlafen. Etwas bange war mir bei der ersten Nacht ganz alleine – doch unser Kleiner reagierte cool und gelassen, wie immer und schlief auch dann ohne Probleme bis zum nächsten Morgen.
Mir fiel auf, dass ich mir vorher zu viele Sorgen gemacht habe, unsere lieben kleinen Kiddies sind zäher als man es ihnen ansieht…
Hi. Bin zufälligerweise durch frauen.de auf deine Homepage neugierig geworden. Echt klasse – gefällt mir immens wunderbar. Ich würde gerne zusätzliche Berichte über einen RSS-Feed beziehen. Wie funktioniert das? Finde es unglücklicherweise nicht… Wäre verbunden für Hilfe. Liebe Grüße.