1.1 Flaschennahrung – Fertigmilch wenn die Mutter nicht stillt

Flaschennahrung für Babys
Flaschennahrung

Auch wenn die Mutter aus verschiedenen Gründen nicht stillt, sollte sie sich einige Fragen zur Ernährung des Babys stellen, um die richtige Fertigmilch (Anfangsmilch bzw. Ersatzmilch) auszusuchen. Säuglingsnahrung gibt es viel, hier soll ein Überblick zu den verschiedenen Möglichkeiten der Ernährung für ein Baby gegeben werden. Das Zubereiten der Flaschennahrung ist gut auf den jeweiligen Packungen beschrieben. Auch die Mengenangaben für die Ersatznahrung finden sich dort.

Anfangsmilch und Pre- Milch

Für die ersten 4-6 Monate gibt es die sogenannte Pre- Milch (Premium Milch) oder auch 1-er Milch (ausschließlich). Die Pre- Milch ist noch verdaulicher als die 1- er Milch, da sie als Kraftstoff nur Laktose enthält. Außerdem kann man Pre- Milch nach Bedarf geben.

Ersatzmilch wird aus Kuhmilch hergestellt. Bei Unverträglichkeit, besonderen Erkrankungen oder allergiegefährdeten Kinder kann man auf Spezialnahrung, die z.B. auf Sojabasis hergestellt wird, zurückgreifen (siehe auch 1.2). Diese sind speziell gekennzeichnet und z.B. mit einem HA (hypoallergen) oder SL (Spezialnahrung) versehen.

Jegliche Art von Ersatzmilch ist der Muttermilch nachempfunden und unterliegt strengen Richtlinien und Kontrollen. Jedoch gibt es zu einige, aber entscheidene Unterschiede bei den Produkten, daher ist die voherige Informierung unabdinglich. Milupa (Milumil- und Aptamil- Milch) hat sich in den letzten Jahren intensiv mit der Muttermilch auseinandergesetzt und meldete ein Patent auf prebiotische Ballaststoffe GOS / FOS an. Man findet diese in gleicher Menge wie sie in Muttermilch enthalten sind. Sie fördern eine vielfältige Bifidusbakterienflora im Darm des Babys, welche guten Schutz bietet. Nachweislich ist bekannt, dass Babys, die mit prebiotischen Ballststoffen angereicherte Milch trinken ein bis zu 50% geringeres Risikobesitzen, an allergischen Hauterkrankungen und schweren Infektionen zu erkranken. Außerdem ist  der Stuhl muttermilchähnlicher (matschig, weich), welches bestehende Verstopfung löst und das Immunsystem wird gestärkt.

In der Frühgeborenennahrung ist LCP (oder LC- PUFA), eine langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäure Standard; bedauerlicherweise ist es aber noch kein Standard in Anfangsmilch. Diese Fettsäure wirkt sich positiv auf die Entwicklung von Gehirn, Sehvermögen und Nervensystem aus.

Folgemilch

Folgemilch 2 oder 3 wird erst ab dem 6. Lebensmonat gegeben. Diese enthalten unterschiedliche Kohlenhydrate, die langsamer aufgenommen werden, da die Verweildauer im Magen länger ist. Das sorgt für eine lange Sättigung. Auch die Eisenmenge ist höher als bei der Anfangsmilch.

Es gibt neue Richtlinien zu den Rezepturen der Milchnahrungen, um der Muttermilch noch näher zu kommen. Dies kann natürlich zu Verschlechterung der Sättigung bei Babys führen; trotz Allem sollte man stets nach Bedarf füttern!

Kaloriengehaltes pro 100 ml Nahrung

  • Anfangsnahrungen bisher: 60 – 75 kcal / 100 ml
  • Anfangsnahrungen NEU:   60 – 70 kcal / 100 ml
  • Folgenahrungen bisher:     60 – 80 kcal / 100 ml
  • Folgenahrungen NEU:       60 – 70 kcal / 100 ml

Auch das Stufensystem verschiebt sich

  • Anfangsnahrungen bisher: 0 – 4 Monate
  • Anfangsnahrungen NEU:   0 – 6 Monate
  • Folgenahrungen bisher:  nach dem 4. Monat
  • Folgenahrungen NEU:    nach dem 6. Monat – nach entsprechender, ärztlicher Empfehlung auch weiterhin nach dem 4. Monat möglich

Der richtige Sauger

Ich empfehle hier NUK First Choice mit dem Air System, denn diese sind der Brust nachempfunden und sorgen für einen Druckausgleich in der Flasche, sodass die Babys weniger Luft schlucken; dies kann Koliken verhindern. Man sollte hier auf die verschiedenen Lochgrößen achten.

Tipps zum Umgang mit Flaschenmilch

Trinkwasser abkochen zum Abtöten Babyunverträglicher Keime; Schwangere und Mütter von von Neugeborenen können nach einer genauen Auflistung der Inhaltsstoffe ihres Trinkwassers fordern. Sollte sich herausstellen, dass z.B. der Nitritgehalt zu hoch ist, sollte auf babygeeignetes Wasser zurückgegriffen werden. Nicht jedes Wasser ist babygeeignet, daher auf den Vermerk achten!

Abkühlen des abgekochten Wassers auf 50°C (handwarm), da sonst wichtige Eiweiße, Kohlenhydrate und Vitamine zerstört werden

Fertige Milch nicht länger als 1 Stunde aufbewahren, da sich viele Keime gerne in Milchprodukten vermehren; fertige Milch kann aber nochmals erwärmt werden, wenn sie nicht älter als 1 Stunde ist

Nur den zugehörigen Messlöffel verwenden, da es Abweichungen von Produkt zu Produkt gibt

Angebrochene Packung gut verschließen, um Keimeintritt zu verhindern

Übersichtsseite: Babynahrung / Beikost

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